Polarlichter über Bülach

In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai waren schweizweit Polarlichter sichtbar, so auch von der Sternwarte Bülach aus. Ursache für dieses aussergewöhnliche Himmelschauspiel in unseren Breitengraden sind mehrere koronale Masseauswürfe auf der Sonne, die eine grosse Plasmawolke Richtung Erde schleuderten und so einen starken geomagnetischen Sturm verursachten. Die Polarlichter waren problemlos mit blossem Auge zu sehen und so standen, für einmal an der öffentlichen Freitags-Führung, nicht die Himmelsbeobachtungen an den Teleskopen im Zentrum. [FM 11.05.2024]

 

Komet 12P Pons-Brooks sichtbar

Zurzeit ist der periodische Komet 12P Pons-Brooks kurz nach der Abenddämmerung im Westen sichtbar. Für die Beobachtung ist mindestens ein Feldstecher notwendig, für eine freiäugige Sichtbarkeit ist das Objekt nicht hell genug.

Der Komet ist sicher noch bis Mitte April am Abendhimmel sichtbar. Die Helligkeit dürfte bis dahin sogar noch etwas zunehmen, steht dabei aber zunehmend tiefer am Horizont. Bei klarem Himmel kann der Komet zu Beginn der öffentlichen Führungen am Teleskop beobachtet werden. [FM 19.03.2024]

 

12P Pons-Brooks am 22. März von der Sternwarte Bülach

 

Partielle Mondfinsternis vom 28.10.2023

Trotz zahlreicher Wolken konnte die partielle Finsternis in den Abendstunden teilweise beobachtet werden. Die maximale Verfinsterung fiel in diesem Fall recht gering aus, trotzdem erschien der Mond bereits von Auge deutlich eingedellt am Himmel. Eine rötliche Verfärbung, wie sie bei totalen Mondfinsternissen auftritt, war wegen der geringen Verfinsterung nicht zu beobachten. [FM 29.10.2023]

 

Venus nah bei Jupiter

Die beiden hellen Planeten Venus und Jupiter stehen aktuell sehr nahe beieinander und sind in der Abenddämmerung prominent in Richtung Westen sichtbar. Die schnellere und etwas hellere Venus wird vom 1. auf den 2. März am langsameren Jupiter vorbeiziehen, die beiden Planeten trennt am Himmel an diesen Abenden nur noch etwas mehr als der scheinbare Durchmesser einer Mondscheibe. In den darauffolgenden Tagen wird sich die Distanz zwischen den Planten wieder vergrössern. Während Jupiter in den kommenden Wochen allmählich in der Abenddämmerung verblassen wird, steigt die Venus höher in den Abendhimmel und bleibt noch bis im Juli sichtbar. [FM 01.03.2023, Bild JA]

 

 

Komet C/2022 E3 (ZTF) sichtbar

Der von vielen Medien angekündigte Komet lässt sich derzeit am Abendhimmel beobachten. Er ist allerdings nicht hell genug, um von blossem Auge wahrgenommen zu werden. In einem Feldstecher wird das Objekt bereits als schwacher, diffuser Nebelfleck sichtbar, viel mehr Details lassen sich leider auch mit einem Teleskop nicht entlocken.

Der Komet hatte am 1. Februar seine nächste Annäherung an die Erde und entfernt sich bereits wieder. Die Helligkeit dürfte über die nächsten Wochen wieder abnehmen, bis er nicht mehr sichtbar ist. [FM 04.02.2023, Bild JA]

 

 

Partielle Sonnenfinsternis vom 25.10.2022

Die diesjährige Sonnenfinsternis ist bereits wieder Geschichte. Über die Mittagszeit wurde die Sonne an diesem Tag teilweise durch den Mond verfinstert. Die dunkle Mondscheibe knabberte dabei um 11:14 Uhr das erste Mal an der Sonne. Um 12:11 Uhr war mit ca. 19% Bedeckung das Maximum erreicht und um 13:09 Uhr war die Finsternis bereits wieder vorbei. Dabei fand die Finsternis diesmal grösstenteils bei schönem Wetter in der Schweiz statt und nur vereinzelt waren etwas Wolken im Spiel. Eine spürbar wahrnehmbare Abdunklung unserer Umgebung konnte bei dem eher geringen Bedeckungsgrad nicht beobachtet werden, dafür war das Schauspiel mit einer kleinen Lochblende problemlos zu erkennen und der Anblick entzückte die Besucher.

Unten eine Aufnahme von unserer Sternwarte, welche gleichzeitig auf Youtube zwei Stunden lang das Ereignis live übertrug. Der Stream kann dort in voller Länge (unkommentiert) angeschaut werden und weitere sind auf der Seite der VdS verlinkt.

Zur nächsten Sonnenfinsternis müssen wir uns in der Schweiz noch etwas gedulden. Am 29. März 2025 findet wieder eine partielle und kurz darauf am 12. August 2026 die nächste totale Sonnenfinsternis statt, welche hierzulande aber ebenfalls knapp partiell verläuft. [SM 28.10.2022]

 

Bilddaten oben: TEC 140 f/7 ED Apo mit einer ASI1600MM Pro (mono) Kamera. Einzelaufnahme von 12:32 Uhr bei Wolkendurchzug während 0.031 s belichtet. Der Schnappschuss entstand somit etwa 20 Minuten nach dem Maximum von 19% Verfinsterung. Für die volle Ansicht auf das Bild klicken. Stefan Meister, Sternwarte Bülach.

 

 

Aus der Presse

Zur kommenden Sonnenfinsternis vom 25. Oktober 2022 ist in der heutigen Ausgaben vom "Zürcher Unterländer" ein Beitrag zur Sternwarte Bülach erschienen:  [SM 13.10.2022]

 

St. Laurentius Bierwanderung

Für einmal stand der Biergenuss im Vordergrund. Die Sternwarte war eine Station der diesjährigen Bierwanderung, organisiert von der örtlichen St. Laurentius Brauerei. So konnten mehrere hundert Teilnehmer, nach dem anstrengenden Anstieg auf den Eschenmoser, ihren Durst mit einem kühlen Bier löschen. [FM 03.09.2022]

 

Komet C/2021 A1 Leonard tief am Abendhimmel

Nachdem die Morgensichtbarkeit von Komet Leonard in den letzten Tagen zu Ende ging, ist er ab sofort am Abendhimmel zu beobachten. Er steht jedoch sehr nahe bei der Sonne und damit tief in der Abenddämmerung, was eine Beobachtung erschwert. Die aktuelle Helligkeit beträgt um die 5 mag, womit er bei der Helligkeit der Dämmerung selbst in einem Feldstecher nur schwierig aufzufinden sein dürfte. Aus diesem Grund wird die Sternwarte auch keine speziellen Kometenführungen veranstalten. Nachfolgend seine Position am Bülacher Abendhimmel für den 12. Dezember (Simulation) sowie eine Karte der VdS, welche den Verlauf über die kommenden Tage bis Weihnachten zeigt. Am Schluss noch eine wunderschöne Aufnahme von Michael Jäger aus Österreich, die ihm am 10.12. gelungen ist. Hier waren der Ionen- und Staubschweif aufgrund der geänderten Perspektive erstmals deutlich getrennt sichtbar. Aufnahmedaten: 8" RASA mit einer Nikon Z6, 20x2 Minuten. Beim Anklicken der drei Bilder werden diese vergrössert dargestellt. [SM 12.12.2021]

 

Erfolgreiche Kometenführungen

Vom Freitag 17. bis Montag 20. Juli fanden in der Sternwarte Bülach öffentliche Spezialabende zur Beobachtung des Kometen Neowise statt. Bei teilweise sehr guten Verhältnissen konnten die Besucher den Komet Neowise an verschiedenen Teleskopen beobachten. Von der Lokalpresse berichtete der Zürcher Unterländer in seiner Mittwochausgabe ausführlich darüber. Dies kann hier nachgelesen werden; siehe dazu die Frontseite und der Bericht auf der Seite 5. [SM 22.07.2020]

Komet Neowise derzeit am Abendhimmel

Überraschend hell zeigt sich derzeit der Komet C/2020 F3 Neowise. Die Schweiz hat schon lange keinen Kometen mehr gesehen, der von blossem Auge sichtbar war, doch diese Ära hat nun ein Ende gefunden. Der Komet Neowise hat am 3. Juli sein Perihel durchlaufen und nach der Morgensichtbarkeit (siehe Bild weiter unten) auf den Abendhimmel gewechselt. Er ist noch bis Ende Juli zirkumpolar und bei guter Horizontsicht gegen Norden die ganze Nacht über beobachtbar. In der Dämmerung hilft beim Aufsuchen ein Feldstecher. Er zeigt aktuell einen schönen Staub- und auf Fotos zusätzlich einen bläulichen Ionenschweif. Für Fotodaten mit der Maus auf das Bild fahren, für eine Vergrösserung einfach auf das Bild klicken [SM 20.07.2020].

 

Das nachfolgende Bild entstand in Eglisau am 6. Juli 2020 um 04:39 Uhr in der Morgendämmerung. Mehr Infos zum Kometen bei astroinfo oder bei EarthSky [SM 06.07.2020].

 

 

Leuchtende Nachtwolken

Am Abend des 5. Juli 2020 waren von ca. 22:20 bis 23 Uhr Leuchtende Nachtwolken im Norden über Bülach zu sehen. Die Wolken (auch NLC's von von engl. noctilucent clouds) sind Ansammlungen von Eiskristallen oberhalb der Mesosphäre in der Mesopause und liegen somit ausserordentlich hoch in einer Höhe von 81 bis 85 km. Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli (also in den Monaten um die Sommersonnenwende) in der Dämmerung Richtung Norden als leuchtende faserige Wolken. In der Schweiz sind solche NLC's äusserst selten zu beobachten während sie in höheren Breitengraden wie Skandinavien häufiger vorkommen. Das nachfolgende Bild entstand in Eglisau um 22:29 Uhr. Aufnahmedaten: Sony alpha 7s, 35mm Brennweite, ISO 12800, 1/15s bei f/4.0 ohne Stativ, Stefan Meister. Für eine grössere Darstellung auf das Bild klicken [SM 06.07.2020].

 


Seit 50 Jahren von den Sternen fasziniert

Beitrag in der Unterländer Zeitung vom Freitag, 3. Juli 2020 über die Sternwarte Bülach: PDF

 

 

Venus besucht die Plejaden

Am 3. April zog die Venus haarscharf am offenen Sternhaufen Plejaden (M45) vorbei. Der helle Planet ist dabei um ein vielfaches Leuchtkräftiger als die hellsten Sterne des Sternhaufens. Dies bescherte einen schönen Anblick durchs Teleskop, aufgrund der aktuellen Corona-Situation konnte die Öffentlichkeit aber leider nicht daran teilhaben. [FM 09.04.20]

 

 

Wetterglück beim Merkurtransit

Der Hochnebel hatte sich rechtzeitig verzogen, sodass pünktlich um 13:34 der Eintritt vom kleinen Planeten vor die Sonnenscheibe beobachtet werden konnte. Zahlreiche Besucher konnten das seltene Himmelereigniss live miterleben, bevor im Verlaufe des Nachmittags der Himmel wieder mit Wolken zuzog. Auf den nächsten Merkurtransit müssen wir nun bis im Jahre 2032 warten! [FM 12.11.19]

 

 

Bülacher Kulturpreis 2019 geht an Gerold Hildebrandt

Der Kulturpreis 2019 der Stadt Bülach wird Gerold Hildebrandt verliehen. Dies hat der Stadtrat auf Antrag der Kulturkommission entschieden. Damit würdigen der Stadtrat und die Kulturkommission die bedeutende Arbeit von Gerold Hildebrandt in Bülach. Gerold Hildebrandt ist Präsident des Stiftungsrates der Schul- und Volkssternwarte Bülach sowie ehemaliger Leiter der Sternwarte. Wir gratulieren Geri ganz herzlich! [SM 29.10.19]

Links:

 

 

Das war die Jahrhundert-Mondfinsternis

Die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts ist Geschichte. Das tolle Wetter und die Schulferien bescherten nicht nur der Sternwarte Bülach einen Rekordbesuch! Weitere Infos in der Zeitschrift ORION und auf der Seite von astroinfo


Nachruf: Harry Hofmann

Die AGZU und Sternwarte Bülach trauern um ihren Mentor und ehemaligen Demonstrator

Nicht nur seine Astronavigationskurse in der Sternwarte Bülach werden zahlreichen Pilotenschülern in Erinnerung bleiben, sondern auch seine unvergleichliche Art, wie er komplexe Zusammenhänge bloss mit Kreide und Wandtafel packend vermitteln konnte. Harry Hofmann engagierte sich vor allem in den frühen Jahren, auch als Vorstandsmitglied, in der Sternwarte Bülach. Bekannt geworden ist er durch den DOK-Film «Der letzte Navigator der Swissair». Die Sterne waren, wie er sagte, seine Freunde. Immer wenn Harry Hofmann auftauchte, berichtete er mit lebendigen Augen aus seinem reich erfüllten Leben. Einen letzten grossen Auftritt hatte er im Rahmen der Wiedereröffnung der Sternwarte Bülach zusammen mit Claude Nicollier. Am 24. Februar ist Harry Hofmann nun im biblischen Alter von 99 Jahren von uns gegangen. (tb, 2.3.18)

Pressespiegel:

 

Harry Hofmann anlässlich der Sternwarten-Einweihungsfeier im April 2012. Auf der zweiten Aufnahme zusammen mit seinem ehemaligen Schüler Claude Nicollier (Foto: Stefan Meister).